NICE TO MEET YOU ….!

Schön jemanden zu treffen, sagen wir als soziale Wesen. Unschön ist es jedoch getroffen zu werden, wenn unsere Daten einfach ungefragt eingesammelt werden.

Moreprivacy.rocks / wir beschäftigen uns mit den kulturellen Folgen der gesammelten Daten, betrachten technische Möglichkeiten der Kontrolle, sehen uns aktuelle Strömungen und Politik zum Thema an und versuchen eine Einordnung, was das Alles für eine Gesellschaft bedeutet.

Diese Seite zeigt Datenschutz aus praktischer Sicht einer Datenschutzbeauftragten und aus theoretischer Sicht eines Kulturwissenschaftlers. (M/F/D) Stellenweise gibt es Kommentare einer Anwältin. Die Seite ist unser eigenes Kompendium, ein Lexikon zum nachlesen und ein Archiv. Wir verwenden nicht unbedingt Fachsprache um ein komplexes Thema für Alle zugänglich zu machen. Im aktuellen Blog versuchen wir Hilfestellung beim Einlesen zu geben und bieten eine kuratierte Linksammlung mit kurzen Zusammenfassungen, in der gestöbert werden darf.

Ausserdem geben wir Hinweise zu artverwandten und verknüpften Themen wie Urheberrecht, IT-Sicherheit und praktische Anwendungen der DSGVO.

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Aktuelles, Kommentare und Politik

Rekordstrafe für Instagram

In der DSGVO sorgte seit der Einführung das sog. “Berechtigte Interesse” für große Diskussionen und ungeklärte Fragen. Es ist so schwamming, dass man einen politischen Kompromiss dahinter vermuten könnte. Mit berechtigtem Interesse ist beispielsweise eine direkte Werbemail für Winterreifen vom Autohändler gedeckt, die ein:e Käufer:in eines Neuwages bekommt. Es wird unterstellt, der:die Kundin könnte ja …

Pandemie als Ausrede für immer weniger Bargeld

Bargeld als Zahlungsmittel wird immer mehr zurück gedrängt und die Pandemie dient gerne als Begründung um die Nutzung immer weiter zu erschweren. Neuestes Beispiel : die Berliner Öffis, die BVG nimmt in Bussen in Zukunft nur noch elektronisches Geld für den Ticketkauf an. Noch ist es ein Pilotprojekt, denn zur endgültigen Einführung wird die Zustimmung …

Apple scant Europa, Google auch – neue Streetview Bilder

Es ist eher eine unspektakuläre Meldung, die Daten daraus dürften jedoch umso interessanter sein. Apple möchte seinen Kartendienst mit Bildern verbessern und schickt gerade Autos in Europa herum, die Aufnahmen machen. In einigen Gebieten mit schlechtem Autozugang erledigen das Menschen mit Rucksackkameras. Gleichzeitig erneuert Google seine Datenbasis und schickt ebenfalls Fahrzeuge und Menschen auf Bilderfang. …

WARUM DATENSCHUTZ ?

 

Daten sind heutzutage einfach zu produzieren und billig zu speichern, bzw. auszuwerten. Im Internet ist (fast) alles öffentlich und selbst wenn wir davon ausgehen, daß Bilder in sozialen Netzwerken nur unseren Freunden zugänglich sind ist das nicht unbedingt so.

Besonders bei sehr sensiblen Daten, die sich nicht nicht mehr verändern lassen, ist es überaus schwierig, wenn diese in die falschen Datenbanken geraten. Ein Gesicht, der Fingerabdruck, ein Verhaltensmuster, ein Gesundheitsstatus oder körperlich eindeutige Merkmale können nie wieder gelöscht werden wenn die Daten einmal das Haus verlassen haben.
Peinliche und private Fotos sind schwer wieder einzufangen, ebenso Kommentare. Telefone verpetzen unser Verhalten auch wenn wir selbst gar keines haben. Konzerne kennen unsere Freunde besser als wir selbst und wissen wer, wen, wann betrügt. Und das Alles meist ohne unsere Zustimmung, oft gibt es einfach keine Wahlmöglichkeit oder es geschieht indirekt. Anders als früher, als man sich in der Dorfwirtschaft nur manchmal im kleinen Kreis an eine “bsoffene Gschicht” erinnert, führen Videos von “bsoffenen Gschichten” zum Rücktritt ganzer Regierungen wie 2019 in Österreich und bleiben oft jahrelang im Netz. Richtig gefährlich wird es, wenn z.B. das eigene Leben als Politaktivist, Whistleblower o.ä. von der Anonymität abhängt. Kulturell betrachtet ist es zudem völlig anders, wenn die Beteiligten der “bsoffenen Gschicht” aus der Dorfwirtschaft gemeinsam älter werden und sich die Rezeption der Nacht ändert. Informationen im Internet bleiben….

Auf struktureller Ebene können Daten sehr viel mehr preisgeben, als manch einem lieb ist. Wird unsere Krankenversicherung teurer, wenn uns das Handy dabei erwischt ständig nachts im Späti einzukaufen und Alkoholmissbrauch vermutet? Werden wir nur einen Kredit bekommen, wenn der Score, der sich aus unserer Fahrweise mit dem Auto ableitet Zuverlässigkeit unterstellt? Bekommen wir überhaupt eine Krankenversicherung, eine Wohnung, eine Arbeit, einen Kredit wenn der Taxidienst weiß, daß wir zu bestimmten Zeiten an komische Orte fahren? Sind unsere Daten nicht bereits heute ein Teil einer Maschinerie der Verurteilung ohne Richter, bzw. einer Gesetzgebung durch Algorithmen?
Auf einer noch größeren Eskalationsstufe muss gefragt werden: können Algorithmen am Ende ganze Staaten in eine Krisenhafte Situation bringen, wie man es z.B. beim Brexit vermutet?
Nicht zuletzt müssen wir ethische Fragen zum Datenschutz klären, z.B. wenn das Handy über eine schwere Krankheit früher bescheid weiss als der Nutzende. Haben wir ein Recht auf Nicht-Wissen?

Seit der DSGVO haben wir für Einiges grundlegende Schutzmechanismen. Wir haben ein Recht über unsere Daten zu bestimmen, es wurde die Kategorie der “besonders schützenswerten Daten” eingeführt und es gibt ein Recht auf Vergessen werden.

Nun liegt es an Uns dieses Recht einzufordern und einen Kulturraum zu schaffen in dem wir die Zukunft unserer Daten gestalten.

KONTAKT

Wenn Sie unsere Expertise nutzen möchten freuen wir uns über E-Mails. Wenn der Kontext stimmt kann man uns auch buchen für Vorträge, Workshops, Schulungen und Beratungen zum Thema DSGVO, Digitalisierungskonzepte und praktischem Datenschutz.

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